Chicago IV
Nach einigen sehr anstrengenden und arbeitsreichen Tagen komme ich nun endlich dazu, meinen Blog zu aktualisieren. Bin ja noch einige Bilder aus Chicago schuldig... Denn was wäre ein Chicago-Trip ohne die Sehenswürdigkeiten? Also wurde in den sieben Tagen in der windy city auch das komplette Touristenprogramm durchgezogen. Zunächst ging es mit der "El" downtown.


Von dort aus erkundete ich dann die berühmte Magnificent Mile, eine überaus beeindruckende Einkaufsstraße. Hier findet man alles, was einem ein Loch in den Geldbeutel reißt: Bloomingdale's, Tiffanys, einen Disney Shop, Nordstrom etc... Man muss sich echt zusammenreißen, um der Versuchung zu widerstehen, sein ganzes BafoeG zu verprassen. Die Magnificent Mile führt einen auch über den Chicago River, der sich durch die komplette Stadt erstreckt. Hier war ich mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort, da dort Dreharbeiten für Batman 4 (?) stattfanden. Militärhubschrauber flogen durch die Straßenschluchten und überall waren Kameras aufgestellt. Vielleicht kann man es auf dem Bild erkennen...


Die Magnificent Mile führte mich dann weiter zum berühmten Hankock Center.



Von dort aus ging es schnurstracks zum Hard Rock Café, der Pflicht-Sehenswürdigkeit für jeden Rocker. Habe dort erstmal für einen horrenden Preis ein Bierchen getrunken, aber die Präsenz von Rock-Insignien war's dann doch wert. Habe direkt unter dem Bühnenoutfit von Gene Simmons, Bassist von Kiss, gesessen und die Gitarren und Bässe an den Wänden bewundert.


Nach der Stärkung ging's dann direkt weiter zum United Center, der Heimat der Chicago Bulls und somit auch der Basketball-Legende Michael "Air" Jordan. Das United Center liegt ein wenig ausserhalb des Stadtkerns in Harlem. Diesen Teil der Stadt bekommt der gewöhnliche Tourist häufig nicht zu Gesicht. Und es war auch ein bißchen wunderlich, als mir auffiel, das im Bus dorthin plötzlich nur noch Schwarze neben mir saßen. Das obligatorische Foto mit Michael durfte natürlich nicht fehlen...


Wieder in den Stadtkern zurückgekehrt, stattete ich dem Lake Michigan und dem angrenzenden Park einen Besuch ab. Bei bestem Wetter zeigte sich die Skyline von ihrer besten (und auch patriotischsten) Seite...


Der Abend wurde dann auch noch intensiv genutzt. Bei einsetzender Dämmerung ging es hoch hinaus... Auf den Sears Tower, einst das höchste Gebäude der Welt. Die Aufzüge fahren in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit dem Himmel entgegen und der Druck auf den Ohren (wie beim Fliegen) machte manchem zu schaffen. Dafür entschädigt der Ausblick vom Skydeck für alles. Man kann von dort aus die gesamte Stadt überblicken und bei guten Wetter sogar über die Staatsgrenzen von Illinois hinaus. Die einsetzende Dunkelheit und die Straßenbeleuchtung machen das beeindruckende Bild perfekt. Man ist einfach nur sprachlos. Aber seht selbst...


Wieder festen Boden unter den Füßen wurde dann der letzte Abend in Chicago mit meinen Kollegen begossen. Haben in der Nähe des Youth Hostels unser Herz an das Hamilton's verloren, eine Bar mit netten Bedienungen und einem sympathisch-ranzigen Flair. Jeder der das Hennefer Sperl kennt, weiß was ich meine... Nachos und Bier dienten als Stärkung für die Weiterreise nach Huntingdon am nächsten Tag.


Der nächste Tag begann dann schon morgens um sechs. Um die Rush hour zu vermeiden nahm ich das Taxi zum Flughafen recht früh. 20 Minuten später und 40 Dollar ärmer stand ich dann am Flughafen und war bereit, meine Reise anzutreten. Doch wenn ich eines nicht kann, dann ist es, vernünftig zu packen. Das Übergewicht meiner Koffer zwang mich erneut zum Umpacken in aller Öffentlichkeit. Das entwickelt sich langsam zu einem Fetisch... Die (übertriebenen) Sicherheitskontrollen waren da das kleinere Problem. Der Flug nach Washington D.C. war dann auch sehr angenehm. Von dort aus ging es dann mit einer kleinen Propellermaschine weiter nach State College, Pennsylvania. Der Flug war eher ruckelig und beängstigend und ich verbrachte die 40 Minuten damit, mein bisheriges Leben vor meinem inneren Auge Revue passieren zu lassen. Am Flughafen angekommen stellte ich dann fest, dass einer meiner Koffer fehlte (natürlich ausgerechnet der mit dem Kulturbeutel). Auf die Frage, wo das gute Stück den abgeblieben ist, antwortete der zuständige Airline-Officer nur lapidar: "Bei kleinen Flugzeugen und großen Gepäckstücken heißt es halt oftmals: Koffer oder Passagier!" Da hab ich ja nochmal Glück gehabt... Jedenfalls bin ich gut in Huntingdon angekommen und werde euch in den nächsten Tagen mehr über meine neue Heimat berichten.

So long,
euer


wittingmondorf, 12. Sep 07
Haaaaach David,
ich bin echt neidisch, aber nicht auf deine Arbeit sondern auf den Amerika-Aufenthalt ;-). Aber jetzt kann ich ja unmöglich länger weg, ich muß doch sehen, wie mein Enkel aufwächst. Alles Gute weiterhin.
Liebe Grüße
Inge